Glossar
WISSEN SIE, was „Shags“ sind?
Oder wie ein Pixie Cut aussieht? Was Wasserwellen von Dauerwellen unterscheidet? Falls Sie diese Fragen nicht beantworten können, aber gerne wissen möchten, was sich hinter diesen geheimnisvollen Bezeichnungen verbirgt, sind Sie hier genau richtig.
Haarschnitt
Blunt bedeutet stumpf, ein Blunt Cut ist also ein Schnitt, bei dem die Haare gerade und alle auf einer exakten Länge geschnitten sind. Das bedeutet auch, dass Stufen praktisch nicht vorkommen. Die Haarlänge ist dabei zweitrangig; der Blunt Cut sieht sowohl bei kurzer Bob-Länge als auch mittellangem Haar toll aus. Besonders zu empfehlen ist er bei feinem Haar, weil der gerade Schnitt Fülle verleiht.
Der Bob ist eine der ältesten Frisuren der Menschheit. Der meist kinnlange Schnitt wurde bereits im Ägypten des Altertums als Pagenkopf getragen. In den Zwanzigerjahren hat der Bob als Bubikopf seine Renaissance erlebt. Heute kann ein moderner Bob in allen möglichen Varianten getragen werden: als Long Bob oder Short Bob, mit Stufen oder in der wilden Variante als Shaggy Bob. Ein besonderes Merkmal: der Bob fällt immer wieder in seine Form zurück und gilt deshalb als besonders pflegeleicht.
Auch hier steckt die Bedeutung in der Übersetzung: Die Clavia oder englisch Clavicle bezeichnet das Schlüsselbein. Entsprechend lang fallen bei diesem Schnitt die Haarspitzen bis auf Höhe des Schlüsselbeins. Er ist mit dem Long Bob verwandt, die Haarspitzen sind etwas ausgedünnt, die Haare am Hinterkopf werden etwas kürzer getragen als die der Frontpartie. Er ist für glatte, wellige, feine und dicke Haare gleichermaßen geeignet, auch die Gesichtsform der Trägerin spielt keine Rolle.
Der Garçon Cut ist eine klassische Kurzhaarfrisur mit kurzen Seiten und längerem Deckhaar und (zumeist) längerem Pony. Dazu existieren zahlreiche Varianten mit Wellen, fransigem Pony oder mit einem Undercut. Eine berühmte Trägerin war das britische Model Twiggy. Entsprechend gut steht der Schnitt Frauen mit schmalen ovalen Gesichtern.
Sehr kurz geschnittener Pony, der durch die Schauspielerin Audrey Hepburn bekannt gemacht wurde. Die Micro Bangs (oder auch Micro Fringe, Micro-Pony, Baby-Bangs) können zu unterschiedlichen Haarlängen und -schnitten kombiniert werden, allerdings besteht eine Voraussetzung für diesen Schnitt: Die Haare sollten unbedingt glatt sein, Wellen oder gar Locken eignen sich nicht für die Micro Bangs.
Eine Pixie ist ein Kobold aus der englischen Mythologie. Was diese Feenwesen mit Haarschnitten zu tun haben, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Der Pixie Cut ist der kürzere Bruder des Bob. Bei ihm sind die Seiten meist sehr kurz gehalten, das Deckhaar länger. Klassische Trägerinnen sind beispielsweise Natalie Portman oder Keira Knightley. Der Look ist pflegeleicht und vielseitig zu variieren.
Die Stirnfransen, die eine (nicht immer) gerade Linie über den Augenbrauen bilden, sind tatsächlich vom Namen her an die Stirnbehaarung der kleinen Pferde angelehnt. Beim Pony sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, alleine die deutsche Wikipedia zählt zehn verschiedene Varianten auf. Ponyfrisuren gibt es in Lang und Kurz, als Tolle, nach innen oder außen gewellt, mit oder ohne Locken.
Mit dem Razor Bob bezeichnen wir einen Bob, der mittels einer speziellen Technik geschnitten wurde. Der Schnitt sieht aus, als ob ein Rasierer (daher der Name) verwendet wurde, die Haarspitzen bei den untersten drei Zentimetern auszudünnen. Als Effekt sind leicht fedrig fallende Haare erwünscht, die das Gesicht der Trägerin umschmeicheln.
Wer einen ungefähren Eindruck des Shag-Looks haben möchte, sucht sich ein Bild von Mick Jagger aus den frühen Siebzigerjahren raus. Ein Shag war ein damals ein beliebter Männerstyle, der fransig, durchgestuft und in Schulterlänge getragen wurde. Heute ist aus dem Shag ein echter Unisex-Look geworden, der alle paar Jahre seine Wiederauferstehung feiert.
Diese Definition ist simpel: Ein Sidecut ist ein Schnitt, bei dem die Haare auf einer Seite millimeterkurz getragen werden. Was das sonstige Haar angeht, ist fast alles erlaubt: Locken, kurze oder lange Haare, mit oder ohne Pony, mit gestuftem Haar oder ohne.
Der Undercut ist mit dem Side Cut verwandt, mit dem Unterschied, dass beim Undercut die Haare an beiden Seiten und hoch bis zum Hinterkopf millimeterkurz rasiert sind. Der Schnitt war ursprünglich ein reiner Männerhaarschnitt, in den vergangenen Jahren aber haben immer mehr Frauen den Undercut für sich entdeckt.
Und wieder ein Bob, dieses Mal mit der Besonderheit, dass der Schnitt mit einem Seitenscheitel getragen und die kurze Scheitelseite hinter das Ohr gelegt wird. Die lange Haarseite wird offen getragen. Spannend an dem Schnitt ist seine Asymmetrie; außerdem wirkt das offen getragene Haar durch den Kontrast sehr füllig.
Färben
Auch die Balayage ist eine Färbetechnik, bei der es um Akzente und Kontraste geht, die aber trotzdem nicht mit Ombré verwechselt werden sollte. Der Friseur trägt die Farbe frei mit einem Pinsel auf Längen oder Spitzen auf (Balayage oder balayer, frz. bedeutet Fegen) und modelliert gewissermaßen die Farbverläufe passend zum Typ, zur Gesichtsform und Haarlänge. Eine Besonderheit: Mit dem Aufhellen der Strähnen lassen sich auch die Gesichtszüge hervorragend konturieren.
Nichts für dezente Geschmäcker ist die Dip Dye Technik. Dip bedeutet auf Deutsch eintauchen und so sehen die Spitzen dann auch aus: wie in Farbe getaucht. Während das übrige Haar seine natürliche Farbe zeigt, können die Spitzen in allen Farben des Regenbogens schillern: je schriller, desto besser.
Bei Ombré handelt es sich um eine Färbetechnik, bei der die Spitzen in einen helleren Farbton münden als das restliche Haar. Wenn also der Grundton der Haare brünett ist, laufen die Spitzen in ein dunkles Blond aus. So sind spannende Akzente von dunkel zu hell möglich.
Übersetzt bedeutet der Name „Schildkrötenpanzer“, was sich sowohl auf die Farbgebung zwischen hellem Braun, Beige und blassen Gelbtönen bezieht als auch auf die typische Musterung des Echsenpanzers. Bei der Tortoise Shell handelt es sich also nicht um eine Technik, sondern eine spezielle Farbzusammenstellung. Als Technik kommt unter anderem die Balayage infrage.
Ein ungefärbter Ansatz und herausgewachsene Spitzen waren immer ein No-Go. Spätestens seit Two Tone Hair in ist, ist die Sorge unnötig, ein sichtbarer Ansatz sähe ungepflegt aus, denn das ist der Clou an dieser Färbung. Two Tone Hair ist am spektakulärsten bei naturdunklen Haaren, die blondiert wurden; hierbei ist also die Grundfarbe dunkel und die „Zweitfarbe“ etwa blond.
Locken & Wellen
Manche Dinge kommen immer wieder. Dieser Satz gilt für Haarmoden ganz besonders. Die Außenwelle war in den Siebzigerjahren aktuell, dann wieder in den Neunzigerjahren und kehrte vor ein paar Jahren wieder zurück, um zu bleiben. Bei der Außenwelle handelt es sich nicht, wie bei der Dauerwelle, um eine chemische Veränderung der Haarstruktur. Die Außenwelle wird mit Föhn und wärmeluftdurchlässige Rundbürste ins Haar gezaubert.
Dauerwellen sind dauerhafte, künstlich geschaffene Locken, bei dem die Haarsubstanz einem chemischen Prozess unterzogen wurden. Die Haare werden in einem zweistufigen Prozess behandelt. Dazu zieht man zunächst die Haare auf Lockenwickler, anschließend lösen spezielle Substanzen die Strukturen im einzelnen Haar auf. Im zweiten Schritt wird die neu geschaffene Haarform fixiert. Das Gegenteil – das Glätten lockiger Haare durch chemische Substanzen – heißt Gegenwelle.
Wie auch die Außenwelle ist die Kreppwelle eine Wiedergängerin aus vergangenen Jahrzehnten. Und wie die Außenwelle, benötigt man dazu keine Chemikalien, sondern einfach ein Kreppeisen, dass seine Wärme auf das Haar überträgt und in kleine Wellen formt. Wer auf die Hitzebehandlung verzichten möchte, flicht das Haar einfach feucht abends in kleine, enge Zöpfe, die am nächsten morgen entflochten werden, und erhält den gleichen Effekt.
Die vierte Technik, um Locken bzw. Wellen zu legen, ist die Wasserwelle. Im Begriff „handgelegte Wasserwelle“ steckt schon ihr Geheimnis: Die Wasserwelle wird nur mit der Hilfe von Wasser und mit dem Kamm geformt. Das Wasser lockert die Haarstrukturen auf, anschließend werden die einzelnen Strähnen in die gewünschte Form gebracht. Sind sie getrocknet, verfestigen sich die Strukturen und damit die neue Form wieder.